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...Katzen brauchen Personal!

Der Spruch ist bekannt und trifft zu: „Hunde wollen ein Frauchen oder Herrchen und Katzen brauchen Personal!“ Darin spiegelt sich die ganze Persönlichkeit der Katze, die ihre Ansprüche an die Umwelt und die wichtige menschliche Betreuung für eine Selbstverständlichkeit hält. Natürlich besorgen Katzen ihre Pflege auch selber, lassen sich aber noch viel lieber betreuen. Das geht gut mit den Wünschen überzeugter Katzenhalter zusammen, die ihren Liebling nur zu gern verwöhnen wollen.

von Dr. Rolf Spangenberg


 

Nicht übertreiben...

Dem Zoofachhändler fällt die nicht immer einfache Aufgabe zu, diesen menschlichen Pflegetrieb in vernünftige Bahnen zu lenken. Wer seine Katze badet, ihr die Ohren mit Wattestäbchen ausbohrt, die gesunden Augen mit Tropfen traktiert, Zahnstein abkratzen will und das Fell mit dem eigenen Parfum ansprüht, ist kein Katzenfreund. Sinnvolle Pflege soll immer beiden Seiten Freude machen – und gibt es keinen schöneren Lohn als eine zufrieden schnurrende Katze?


 

Haarkleid

Ein glänzendes Fell ohne Verklebungen oder gar Filzknötchen ziert jede Katze. Grundsätzlich erzielt man den gewünschten Glanz mit einer ausgewogenen Ernährung. Zusätzlich wird er mit Fellverbesserern („Fell-Conditionern“) erzielt und durch eifriges Kämmen und Bürsten unterstützt. Dafür gibt es eine Fülle geeigneter Gerätschaften im Fachhandel. Vom schlichten Kamm bis zum speziellen Fell-Entwirrer, von der weichen Bürste bis zum Pflegehandtuch oder dem Pflegehandschuh ist alles vorhanden. Bei Langhaarkatzen wird die angenehme Pflege zur Notwendigkeit. Vielfach kommt der Fachhändler nicht darum herum, unerfahrenen Kunden die Handhabung sorgfältig zu erklären: „Meine Katze lässt sich von mir nämlich nichts gefallen!“

Achtung: Der Flohkamm ist nach wie vor für Öko-Freaks die beste Waffe gegen die flinken Hüpfer. Der auf dem Kamm sitzende Floh lässt sich mit einem Stückchen Tesafilm „verhaften“ und beseitigen.

Bei dem Thema Fellpflege sollten auch Haarballen angesprochen werden, die sich im Magen von Katzen bilden können. Durch die Fütterung mit Katzengras und – falls das nicht hilft – mit Malzpaste gehen sie problemlos ab – nach vorn oder hinten, beides ist gesundheitlich unbedenklich


 

Haut

Auch die Katzenhaut profitiert vom Kämmen und Bürsten, es kann ruhig etwas kräftiger sein. Das fördert die Durchblutung und verhindert Schuppenbildung. Ansonsten pflegt man die Haut besser von innen – Kosmetikerinnen mögen es mir verzeihen! -, also durch ein vielseitig zusammengesetztes Futter und allenfalls noch Futterergänzungsmittel mit Vitaminen, Spurenelementen, sowie einer Fettzulage (Butter, Schmalz – die Katzen werden es Ihnen danken!).


 

Ohren

Der gewinkelte Gehörgang kann ein Schmutzfänger sein, verhärtetes Ohrenschmalz oder – im schlimmsten Falle – Ohrmilben beherbergen. Letztere (schwarzbräunliche Krusten, starker Juckreiz) sind ein Fall für den Tierarzt. Ansonsten pflegt man die Ohren mit alkoholischen oder öligen Ohrpflegemitteln. Alkoholische sind angenehmer im Umgang, ölige wirkungsvoller, sie verschmieren aber das Fell. Die Mittel werden eingeträufelt und nur die äußere Ohrmuschel dann mit einem walnussgroßen Wattebausch ausgetupft. Wattestäbchen sind verboten, da sie sich nicht dem gewinkelten Gehörgang anpassen und zu Verletzungen führen können. Auch wird so der eventuelle Schmutz nur noch tiefer in den Gehörgang gebracht!


 

Zähne

Und wenn der Tierarzt den Zahnstein noch so geschickt entfernt hat – die eigenen Finger weg von Kratzinstrumenten! Es gibt heutzutage einerseits weiche Zahnbürsten mit speziellen Zahnpasten für geduldige Katzen, andererseits spezielles Zahnputzfutter verschiedener Firmen, die eine zufriedenstellende Vorbeuge ermöglichen. Akzeptiert eine Katze wenigstens ab und zu ein hochwertiges Trockenfutter, ist damit der Zahnsteinbildung wirkungsvoll vorzubeugen.


 

Krallen

Zur Krallenpflege beansprucht die Katze eine geeignete Kratzstelle. Damit sie nicht das teure Brokatsofa auswählt – schwer wieder abzugewöhnen! – stellen Sie dem Kunden eine Auswahl erprobter Kratzbäume und Kratzbretter vor. Achtung: Die Struktur der Oberfläche ist wichtiger als die künstlerische Gestaltung des Objektes!


 



Leckerli

Ein unerschöpfliches Thema: „Darf ich meiner Mieze Schokolade, Kekse, Bonbons geben?“ Antwort: „Das tun nur Tierquäler!“ Erwiderung: „Die handelsüblichen Leckerli mögen gesund sein, riechen aber so scheußlich!“ Ihr Schlusswort: „Was streiten wir uns, lassen Sie die Katze entscheiden – hier haben Sie ein Muster von zwei/drei meiner gesunden Katzen-Leckerbissen!“

Katzen wurden zum Verwöhnen geschaffen, doch müssen manche Menschen erst lernen, wie man eine Katze geschickt verwöhnt, ohne ihr zu schaden. Da ist der Zoofachhändler gefragt, um zwischen Menschen und Katzen zu vermitteln!


 

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