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Ungeziefer

Katzen, die nach draußen dürfen, bringen oft ungebetene Gäste mit ins Haus. Flöhe, Zecken und Milben fühlen sich im Fell der Katze wohl. In den Sommermonaten sollte eine Katze immer auf anhaftende Zecken nach dem Nachhausekommen untersucht werden.


 

Zecken

Zecken warten im Gebüsch auf ihre Opfer. Nehmen sie den Geruch eines Säugetiers wahr oder spüren sie die Wärme, so lassen sie sich einfach auf diesen Wirt fallen und beißen sich dort fest. Zecken können Tage an der Katze verbleiben und trinken sich in dieser Zeit auf ihre dreifache Körpergröße mit Blut voll. Zecken scheinen den Geruch von Knoblauch nicht zu mögen. Wenn die Katze und ihr Besitzer es mögen, kann Knoblauch in kleinen Mengen an die Katze verfüttert werden. Der Geruch wird vermutlich einige Zecken abhalten.
Zecken können mit einer Zeckenzange oder mit den Fingern herausgeholt werden. Es ist wichtig, daß der Griff tief ansetzt, andernfalls bleibt der Zeckenkopf im Fell zurück und verursacht eine Entzündung. Leichtes Drehen beim Entfernen der Zecke kann sehr hilfreich sein. Die Hautstelle sollte nach dem Entfernen der Zecke desinfiziert werden.

Flöhe

Das häufigste Ungeziefer bei Katzen sind Flöhe. Freigänger unter den Tieren haben besonders im Sommer unter der Flohplage zu leiden. Die blutsaugenden Minimonster ernähren sich keineswegs nur von Katzenblut, sondern zapfen auch sehr gerne den Menschen an. Wenn möglich, trinken die Flöhe täglich Blut, danach hinterlassen sie einen pöckchenartigen Flohstich, der gemein juckt.
Die Eier der Flöhe brauchen für ihre Entwicklung keine Katze, sondern werden von den Flohweibchen gern auf Teppiche, Matratzen oder Bettzeug abgelegt. Die unscheinbaren Flohlarven ernähren sich von Schmutz und Staub und belästigen weder Katze noch Mensch. Doch schnell wachsen sie zu erwachsenen Flöhen heran, die wiederum die Katze und den Menschen piesacken.
Schon ein Floh in der Wohnung ist ein Alarmzeichen. Sofort gilt es nun, das Übel an der Wurzel zu packen. Da Katzenflöhe auf Dauer nicht allein beim Menschen überleben können, ist die Bekämpfung der Flöhe auf der Katze der erste Schritt. Leider sind fast alle in Apotheken und im Fachhandel erhältlichen chemischen Präparate, insbesondere die sogenannten Flohhalsbänder, sowohl für die Katze als auch für den Menschen giftig. Hier werden pestizide Stoffe über einen längeren Zeitraum freigesetzt. Dazu zählen Permethrine (Pyrethroide), Carbamate und Organophosphate. Die Hersteller geben selber an, daß trächtige Tiere oder Welpen ein solches Pestizidhalsband nicht tragen dürfen. Die chemische Keule ist natürlich gut wirksam. Tatsächlich ist die Katze nach kurzer Zeit flohfrei und auch die Flohinvasion in der Wohnung schrumpft schnell zusammen. Als unbedenklich soll lediglich ein chemisches Flohspray mit dem Wirkstoff Fipronil einzustufen sein. Der Stoff verhindert die Wirkung eines Neuroregulators im Gehirn der Parasiten, der bei Wirbeltieren nicht vorhanden ist und somit auch nicht beeinträchtigt werden kann.


 

Milben

Auch Katzen haben unter Milben zu leiden. Besonders im Herbst werden sie im Freien von Herbst-, Gras- oder Gartenmilben befallen. Die winzigen Milben sind mit bloßem Auge im Katzenpelz nicht zu erkennen. Ihre Bisse verursachen bei den Tieren stark juckende Wunden.


 

Mittel gegen Ungeziefer



Die Hobbythek verfügt bereits seit längerem über völlig ungiftige Ungeziefershampoos. Diese wirken sowohl gegen Kopf- und Filzläuse beim Menschen als auch gegen Flöhe und anderes Ungeziefer, wie Milben beim Hund. Die Wirkstoffe in den Shampoos stammen aus dem tropischen Niembaum. Sie stören das Hormonsystem der Insekten und anderer Gliederfüßler. Die Tiere können sich so nicht mehr häuten. Da wir Menschen ein völlig anderes Hormonsystem haben, sind Niem und seine Wirkstoffe für uns völlig harmlos. Alle Niemrohstoffe haben außerdem eine abschreckende Wirkung auf Insekten. Ausführliche Informationen über die Wirkung der Niem-Wirkstoffe finden Sie in dem Buch "Wunderbaum Niem, Medizin, Kosmetik, Pflanzenschutz aus der Natur, VGS Verlag 1996.
Natürlich kann auch die Katze gegen Ungeziefer shampooniert werden. Katzen sind jedoch sehr wasserscheu. Ein Bad ist für die meisten Tiere eine schlimme Quälerei. Falls sich Ihre Katze jedoch baden läßt, ist unser Katzenshampoo ideal. Es enthält als Seifenersatz Facetensid und ist deshalb so mild, daß es nicht einmal in den Augen brennt

Ungeziefershampoo für Katzen

4 g (2 geh. TL) Niemsamen (gemahlen)
100 ml Wasser
70 ml Face-Tensid
1 Meßl. Nuratin
1 Meßl. Haarquat
10 Tr. D-Panthenol
20 Tr. Paraben K
ca. 10 ml Rewoderm
10 Tr. Teebaumöl
nach Bedarf 10 - 15 Tropfen Vanilleöl (Vanilla planifolia)
Die gemahlenen Niemsamen werden mit lauwarmen Wasser versetzt und bleiben unter häufigem Umrühren 3 Std. stehen. Der Sud wird nun durch ein Teesieb oder einen alten Damenfeinstrumpf gegeben und mit dem Face-Tensid gemischt. Dann das Rewoderm langsam einrühren, bis die Masse die gewünschte Shampoo-Konsistenz erhält (Achtung: Rewoderm verdickt mit leichter zeitlicher Verzögerung). Anschließend Nuratin, Haarquat, Teebaumöl und D -Panthenol zusetzten. Mit Paraben K konservieren und, falls die Katze den Geruch schätzt, mit Vanilleöl (Absolue in Brandwein) parfümieren. Nuratin ähnelt in seiner Wirkung dem Keratin. Es hat jedoch keinen tierischen Ursprung, sondern ist ein Eiweiß aus der Weizenpflanze. Nuratin verleiht dem Fell Glanz. Haarquat verhindert, daß sich das Fell elektrisch auflädt. D-Panthenol macht die Haare elastischer und das Fell fülliger und pflegt die Haut. Die Niemwirkstoffe haben eine Repellentwirkung auf Ungeziefer und stören deren Hormonsystem so stark, daß das Ungeziefer nach einiger Zeit abstirbt.
Für wasserscheue Katzen haben wir eine Alternative parat. Unser Flohpulver HT ist sowohl für die Katze als auch für den Menschen völlig ungiftig, bringt jedoch die Flöhe wirksam um.

Flohpulver HT - die mechanische Strategie

Hinter der aus Kieselalgen stammenden Kieselgur steckt ein völlig anderes Wirkprinzip. Sie trocknet nämlich die Parasiten einfach aus. Das feine Pulver wird aus fossilem Plankton gewonnen und ist je nach Fundort weiß bis rosa gefärbt und fühlt sich extrem trocken an. Es haftet sich auf der Oberfläche des Ungeziefers fest. Durch die stark austrocknende Wirkung greift es den feinen Lipidfilm auf der Oberfläche des Chitinpanzers, insbesondere in den Gelenken an. Durch die "undichte" Stelle kann nun Wasser entweichen. Der Floh, ebenso wie Milben und anhaftende Zecken, trocknen aus.
Die Katze wird mit dem völlig geruchlosen Pulver eingestäubt, bzw. wird das Pulver mit der Hand gründlich im Fell verteilt. Dabei sollte es auch gegen den Strich in den Pelz gebracht werden. Die Katze sieht jetzt zwar etwas staubig aus, läßt sich diese Behandlung jedoch in der Regel gefallen. Auch der Ruheplatz der Katze sollte eingestäubt werden, so werden auch die Flohlarven erreicht. Allerding darf die Kieselgurschicht nicht offen liegen, sondern muß mit einem dünnen Tuch bedeckt werden, da viele Katzen den krümeligen Boden auf ihrem Lieblingsplatz als unangenehm empfinden. Durch die Webstruktur des Tuches gelangt jedoch immer genug Fossilstaub ins Katzenfell. Nach 3 -4 Tagen wird die Katze, falls nötig, ausgebürstet. Die Behandlung kann im Bedarfsfall wiederholt werden.
Kieselgure sind mikroskopisch kleine Fossilien von Kieselalgen (Diatomeen), die vor 20 - 100 Millionen Jahren Süßwasserseen oder stille Meeresbuchten bevölkert haben. Zum Aufbau ihrer zum Teil bizarr geformten Panzer benötigten sie im Wasser gelöstest Silicium-Oxid vulkanischen Ursprungs. Nachdem die Siliciumvorräte erschöpft waren, starben die Kieselalgen ab und lagerten sich in Schichten auf dem Meeresgrund ab. Diese Ablagerungen werden heute abgebaut und für unterschiedliche Anwendungen genutzt. So werden beispielsweise Kieselgure in der Lebensmittelindustrie als Fließmittel zugesetzt. Diese Anwendung zeigt, daß Kieselgur auch bei innerer Anwendung für Mensch und Tier völlig harmlos ist. Es hat eine besonders gute Qualität. Unser Flohpulver kann auch gegen Parasiten bei anderen Tieren wie Hunden, Hühnern etc. eingesetzt werden. Außerdem eignet es sich hervorragend für den Vorratsschutz. In Ritzen, Ecken und Fugen gestreut, kann mit dem Pulver das meiste Ungeziefer unschädlich gemacht werden.
Um die Wirksamkeit noch zu erhöhen, können dem Flohpulver 2 - 5 % unseres Niempreßkuchens zugesetzt und untergerührt werden, das heißt 2 - 5 g Niempreßkuchen mit Flohpulver auf 100 g ergänzen. Niempresskuchen entsteht als Rückstand bei der Niemölgewinnung. Er enthält besonders viel Azadirachtin, das ist der Hauptwirkstoff im Niem. Der Niempreßkuchen entfaltet im Flohpuder seine Repellentwirkung, d.h. er macht die Katze für die Flöhe unattraktiv und er schädigt die Flöhe im Katzenpelz, ist also doppelt gegen das Ungeziefer wirksam.

Weiterführende Literatur

"Katzen Krankheiten - Klinik und Therapie", Herausgeber W. Kraft und U.M. Dürr, Verlag M. & H. Schaper Alfeld - Hannover, ISBN 3-7944-0178-6 "Gesunde Katzen - Schmusen ohne Gefahr", Birgit und Heinz Mehlhorn, Springer Verlag Berlin Heidelberg New York, ISBN 3-540-56665-1 "Kleine Kynologie" ,Wilhelm Wegner, Terra-Verlag Konstanz,
ISBN 3-920942-12-4 "Tiere suchen ein Zuhause", Begleitbuch zur gleichnahmigen WDR Sendung, Rauh-Verlag Düsseldorf

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