Russische Quellen kolportieren folgende Herkunft: Die erste Gruppe von Zuchtexemplaren der späteren Rasse Russisch Blau stammte aus Archangelsk.
Sie wurde um 1860 vermutlich von britischen Matrosen als Handelsware nach England eingeführt.

Um 1900 war die Rasse sowohl in England als auch im zaristischen Russland sehr beliebt. Durch Einkreuzen der Siamkatze,Britisch Kurzhaar und der Europäischen Kurzhaar konnte die Rasse, welche nach dem 2.Weltkrieg fast ausgerottet war, erhalten werden. Durch diese Einkreuzungen wurde das Fell der Rasse kürzer und dichter und die Augenfarbe wurde tief-smaragdgrün. Ab ca. 1937 gibt es die Russisch Blau als eigenständige Rasse; bis dahin wurde sie als Variante der Malteser Blau, Foreign Blue, Kartäuserkatze oder Britisch Kurzhaar geführt.

Als einzige Katzenrasse überhaupt trägt die Russisch Blau ein Doppelfell.
D.h. die Deckhaare sind gleich lang wie die Unterwolle, was bewirkt, dass das Fell sehr kurz und abstehend ist. Es ist seidig weich und hat farblose Haarspitzen, was im Fachjargon "Tipping" heißt. Diese farblosen Haarspitzen brechen das einfallende Licht und lassen das Blaue Fell dieser Katze silbern schimmern. Bei Hellen Russisch Blau scheint es manchmal so als wäre die Katze silber/chrom,aber unter den Spitzen muss deutlich sichtbar ein Blau bzw. Grau zu sehen sein.

Das kurze, weiche, silbrig schimmernde Fell in der Farbe "Blau", wie Insider das glänzende Grau nennen, steht im Idealfall immer leicht ab, liegt nicht an und harmoniert perfekt mit den smaragdgrünen Augen. Die graziöse Haltung, der mittelschwere Körper, die schlanken Beine und die großen Augen sind markante Merkmale der Russisch Blau. Ein klarer Blick, ein kantiger, klar strukturierter Kopf, innen beinahe nackte Ohren und dem so Rassetypischen Lächeln tragen zum freundlichen Gesamteindruck bei.

Bei den Jungtieren ist die Augenfarbe meist noch nicht ausgeprägt - kleine
Russisch Blau kommen wie alle Katzenkinder mit blauen Augen auf die Welt.
Die Augenfarbe wechselt im Idealfall von Blau auf Grün, meist jedoch ist die Farbe von Blau auf Gelb/Oker nach Grün wechselnd. Mit Jährig muss die Russisch Blau aber auf jeden Fall ihre smaragdgrünen Augen zeigen.
Auch kommen Russisch Blau Kinder mit einer Tabbyzeichnung (Tiger blau in blau) auf die Welt. Mit spätestens 1 Jahr muss eine Russisch Blau Katze aber zeichnungsloses blaues Haarkleid aufweisen können, einzig die Ringe am Schwanz werden toleriert.

Sie gilt als ruheliebende Mittel-Aktive Katze, was aber nur für Erwachsene
Tiere stimmt.

Junge Russisch Blau sind alles andere als ruhig und Mittel-Aktiv. Sie sind wild-verspielt und extrem Neugierig. Alles und jedes wird erkundet,
angeknabbert und herumgetragen. Sie brauchen viel Aufmerksamkeit,
ausgiebige Kuschelstunden und Körperwärme. Das danken Sie mit einem "hündischen" Willkommens-Ritual, intensiven Gesprächen mit der Umwelt, wärmeflascheähnliche Nächte und viel zu Lachen. Mit ca. einem Jahr verändern sich die kleinen Russen markant, als ob ein Schalter umgelegt wird, und fortan interessieren weder Vorhänge noch Unterwäsche. Alles was lärmt wird zunehmend gemieden - Sie sind Erwachsen!

Nun erobern Sie Ihre Umwelt mit aristokratischer Eleganz und unaufdringlicher Freundlichkeit. Nicht wenige Russisch Blau haben bis zu diesem Zeitpunkt bereits gelernt Türen und Schränke zu öffnen und sich überall Zutritt zu verschaffen. Dies machen Sie noch immer, aber nun mit einer so absoluter Selbstverständlichkeit, welche keine Fragen offen lässt. Streicheleinheiten haben für die Vierbeiner oberste Priorität, auch wenn sie bei so manchem Fremden zuerst skeptisch vorgehen.

Sie sind familienbezogen und hängen an ihren Besitzern, wenn auch nicht so zwanghaft wie man es von Hunden gewohnt ist. Prinzipiell suchen Russisch Blau immer die Nähe der Menschen, setzten sich gerne zu Gruppen dazu und genießen es in vollen Zügen, mit von der Partie zu sein.

Die Russisch Blau ist eine Katze für Kenner, eine absolut einmalige Aristokratin. Ideal als Wohnungskatze und gut geeignet für einen etwas ruhigeren Haushalt. Die meisten Russisch Blau Katzen haben keine Probleme mit anderen Haustieren - im Gegenteil. Besonders, wenn die Besitzer berufstätig sind, ist ein Artgenosse schon fast Pflicht und eine willkommene Abwechslung, dabei ist die Rasse vollkommen egal - Hauptsache es ist eine Katze.

Quelle: Wikipedia