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| Gestik und Verhalten |
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Die Sprache der Katzen
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Katzenlaute
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Katzen haben nur wenige Laute. Bekannt ist natürlich der Schmerzensschrei, wenn wir z.B. der Katze aus Versehen auf den Schwanz treten. Aber den stoßen alle Säugetiere aus, und auch dem Menschen ist dieser Schrei nicht fremd. Er ist also nicht unbedingt katzentypisch. Typisch für Katzen - oder besser Kater - ist dagegen ihr Drohgesang, der hört sich wie ein warnendes Heulen an. Dabei stehen sich zwei Tiere mehr oder weniger kampfbereit gegenüber, manchmal werfen sie sich auch angriffslustig auf die Seite und zeigen ihre Krallen.
Das berühmte Schnurren der Katzen erinnert fast an ein Brummen. Das Geräusch wird im Kehlkopf der Katze beim Ein- und Ausatmen erzeugt. Am Schnurren sind die Kehlkopfmuskeln und die Stimmbänder beteiligt. Letztere vibrieren, wenn die Luft an ihnen vorbeistreift. Die Katze beeinflußt das Schnurren mit ihren Muskeln nicht willentlich, sondern was hier abläuft, ist quasie ein Automatismus. Im Gegensatz zum Schnarchen von Menschen, daß nur beim Einatmen entsteht, schnurrt die Katze auch kontinuierlich beim Ausatmen. Da sie praktisch immer durch die Nase atmet, kann sie beim Schnurren den Mund ruhig zulassen. Schnurren zeigt meist, daß sich die Katze wohlfühlt. Dies gilt allerdings nicht immer. Manche Katzen schnurren auch, wenn sie sehr krank sind, aus Gründen, die wir heute noch nicht verstehen.
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Die Katzenkörpersprache
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Viel leichter macht es uns die Katze dagegen mit ihrer Körpersprache. Da liefert sie uns quasie eine Art Katzenalphabet. Ganz wichtig in diesem Alphabet ist die Stellung der Ohren. Sind diese nach oben gerichtet, ist die Katze in einer ausgeglichenen Gemütsverfassung. Dann ist das Gesicht entspannt, die Schnurrhaare zeigen seitlich nach unten und die Augen blicken freundlich. Wird`s plötzlich irgendwo interessant, spitzt sie die Ohren und dreht sie in Richtung des Geräuschs. Flach angelegte oder sogar nach hinten angelegte Ohren sind ein Zeichen von Aggressivität und Angriffslust. Meistens ist dann eine andere Katze in der Nähe, die vertrieben werden soll, oder auch ein Hund. Die Drohgebärde wird noch mit dem schon sprichwörtlichen Katzenbuckel unterstrichen. Die Katze versucht, größer zu erscheinen. Von vorne und auch von der Seite ist ihre Silhuette dadurch sehr eindrucksvoll. Unterstützend wird noch der Schwanz aufgeplustert, der jetzt an eine Flaschenbürste erinnert, was dem Tier weiteres vorgetäuschtes Volumen verleiht. Dieses Imponiergehabe soll natürlich den Widersacher einschüchtern.
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Hund und Katze im Konflikt
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Die beste Verteidigung einer Katze gegen einen Hund ist der Angriff, verbunden mit heftigem Fauchen. So mancher Hund weiß mittlerweile ganz genau, warum er sich mit keiner Katze mehr einläßt, denn die hinterläßt meist einige schmerzhafte Kratzer auf seiner Nase. Eine Katze, die vor einem Hund flieht, zieht meistens den kürzeren. Sie kann nur kurzfristig zum Sprint ansetzten, während der Hund ein ausdauernder Läufer ist. Irgendwann wird er deshalb die Katze mit Sicherheit einholen. Ihre einzige Chance, dem zu entgehen, sind ihre Kletterfähigkeiten. Ein Baum, eine Mauer oder ein Gesims können die Rettung bedeuten.
Vielleicht ist die Ähnlichkeit zwischen dem Fauchen einer Katze und dem Zischen einer Schlange kein Zufall. Beim Fauchen soll es sich um einen Fall von Nachahmung zum eigenen Schutz handeln. Selbst Artgenossen gegenüber imitiert die Katze eine Schlange, um den Eindruck zu erwecken, sie sei giftig und gefährlich zugleich. Lautloser, aber ebenso eindeutig, ist die Stellung der Ohren.
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Katzenwünsche in Gesten
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Um sich verständlich zu machen, haben die Katzen also weitaus mehr drauf, als nur ihr "Miau". Mit ihrem ganzen Körper drücken sie aus, was sie wollen, und in welcher Stimmung sie sind. Das gilt nicht nur gegenüber Artgenossen, sondern auch gegenüber den Menschen. Denn Katzen suchen schließlich unsere Nähe. Von uns gestreichelt zu werden, verschafft ihnen größtes Vergnügen. Unsere Hand ersetzt die Zunge der Mutter, die sie in den ersten Lebenstagen immer wieder abgeleckt hat. Macht die Katze aber den "Toten Mann" und legt sich einfach auf den Rücken, dann will sie uns damit ganz deutlich zeigen, daß sie momentan faul und schläfrig ist und überhaupt nichts davon hält aufzustehn. Doch manchmal hat sie auch zwei Interessen gleichzeitig, beispielsweise aufspringen oder liegenbleiben. Das Zucken des Schwanzes verrät uns ihren inneren Konflikt. Der Schwanz einer Katze ist ihr wahres Stimmungsbarometer. Ist er hoch erhoben, hat sie ausgesprochen gute Laune. Oft ist er dann an der Spitze wie bei dem Stromabnehmer eines Autoskouters leicht gebogen. Klemmt sich die Katze den Schwanz zwischen die Beine, fühlt sie sich gar nicht wohl.
Treteln ist der Milchtritt der Katze. Sie macht dabei massierende, stampfende Bewegung - langsam und gleichmäßig, fast wie in Zeitlupe. Dies ist die gleiche Bewegung, die sie als Säugling machen mußte, um den Milchfluß bei der Mutter anzuregen. Gleichzeitig trainiert und kräftigt dies den Einzieh- und Ausstreckmechanismus der Krallen. Katzen, die früh von ihrer Mutter getrennt wurden, neigen besonders zum Treteln. Aber auch Tiere, die spät oder gar nicht von der Mutter weggenommen wurden, zeigen hin und wieder dieses Verhalten.
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Mit der Katze durch den Tag
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Katzen haben ein völlig anderes Schlafverhalten als Menschen. Viele Nickerchen - über den Tag verteilt - sind durchaus üblich. Die Tiefschlafphasen sind in der Regel kurz. Katzen machen auch ihr großes Geschäft etwas häufiger als wir. Sie bekunden ihre Unterordnung, indem sie ihren Kot verscharren und so verhindern, daß sich der Geruch ausbreitet. Damit zeigen sie uns, daß wir im Zusammenleben mit ihnen die Dominierenden sind. Gerade wenn mehrere Katzen zusammen in einem Haushalt leben, kann eine die Überlegenheit den anderen gegenüber demonstrieren, indem der Kot nicht vergraben wird. Nach dem Geschäft beginnt die Katze dann zwar auch wüst zu kratzen, sie schaufelt aber - vermutlich absichtlich - nichts auf den stinkenden Haufen, so daß sich der Geruch gleichmäßig in der Wohnung verteilen kann.
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Augen mit Restlichtverstärker
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Als nachtaktive Tiere müssen Katzen, selbst noch bei schwachem Licht gut sehen können. Die Katzenaugen sind sehr lichtempfindlich. In der absoluten Dunkelheit sind Katzen zwar auch blind, doch geringe Lichtmengen reichen ihnen bereits aus. In ihrer Netzhaut befinden sich besonders viele Stäbchen, die für das Schwarz-Weiß-Sehen in der Dämmerung zuständig sind. Außerdem haben sie ein Tapetum lucidum am Augenhintergrund. Das ist eine Schicht, die einfallendes Licht reflektiert und verstärkt. Dies können wir übrigens beobachten, wenn die Augen der Katze in der Dunkelheit "glühen", dann wird einfallendes Licht vom Augenhintergrund zurück geworfen. Die empfindlichen Augen der Katze werden bei Tageslicht durch schlitzförmige Pupillen geschützt, die den Vorteil haben, besonders schnell auf einen Lichtwechsel reagieren zu können.
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Die Duftsprache der Katzen
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Katzen haben außerordentlich feine Nasen. Damit nehmen sie nicht nur die Gerüche ihrer Umwelt wahr, sondern sie erkennen sich auch untereinander daran. Bei uns Menschen ist der Geruchssinn leider ziemlich verkümmert. Wir gucken nach dem Aussehen, der Geruch spielt kaum mehr eine Rolle. Die Katzen erriechen sich vorwiegend die Umgebung. Sie erkennen sich untereinander und auch ihre Menschen meist am Geruch. Sie benutzen ihre Nasen aber auch, um Botschaften von anderen Katzen wahrzunehmen. Sie reden praktisch miteinander über ihre Düfte, das spielt besonders im Freien eine Rolle.
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Katzenreviere
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Katzenreviere
Katzen, die regelmäßig nach draußen können, besetzen dort auch ein Revier. Dies ist übrigens keineswegs scharf abgegrenzt, sondern kann sich durchaus mit denen anderer Katzen überlappen. Verhaltensforscher haben Katzenpopulationen auf Bauernhöfen und in Versuchsanlagen untersucht. Dabei stellte sich heraus, daß Katzen eine Art Ruherevier haben, in das sie sich sicher zurückziehen können. Das ist bei Hauskatzen meist der Platz im Haus des Menschen. Besondere Sicherheit vermittelt ihnen dann noch ein Versteck, meist ein höher gelegener Rückzugswinkel. Dazu kommen Reviere für die Jagd, die Rast, aber auch für solch gemütliche Dinge wie das Sonnenbaden. Ein solches System kann nur funktionieren, wenn die Katze die verschiedenen Reviere durch besondere Duftmarkierungen, auch Pheromone genannt, erkennbar macht. Jeder Katzenbesitzer kennt das. Die Katze reibt ihr Köpfchen seitlich vom Kinn bis zum Ohrenansatz. Dabei setzt sie von den Gesichtsdrüsen abgesonderte Marken, die eine beruhigende, beschwichtigende Funktion haben. Im strengen Sinn schmust die Katze also nicht mit uns, wenn sie ihren Kopf an uns reibt, sondern sie setzt ihre Gesichtspheromone an uns ab. Wir werden ähnlich von ihr markiert, wie Tischbeine, Regalecken oder ähnliches. Das markierte Objekt gehört dann zu ihrem familiären Umkreis.
An den eigenen Wohlfühldüften kann sich die Katze manchmal auch selbst berauschen. Dann räkelt sie sich beispielsweise auf dem Teppich herum und streicht daran ihre Kopfpheromone ab. Köpfchenreiben ist für das Tier sicher sehr angenehm.
Katzen reiben sich auch gegenseitig aneinander. Und zwar diejenigen, die ihr Territorium mit anderen Artgenossen teilen müssen. Es scheint eine Form des gegenseitigen Markierens zu sein, um einen spezifischen Geruch für die Gruppe zu schaffen.
Das Territorium ihrer Menschen sehen Katzen immer auch als ihr eigenes an. Für sie ist unser Reich 100%ig auch ihr Reich. Es ist ihr Zuhause. Dabei machen sie keinen Unterschied zwischen außen und innen. Die Katze lebt in einem von ihr streng gekennzeichnetem Territorium. Sie unterteilt es zu unterschiedlichen Zwecken in mehrere verschiedene Bereiche, in sogenannte Funktionszonen, bei denen sich einige auch überlagern können. Die verschiedenen Reviere und Plätze der Katze sind durch für uns kaum erkennbare Wege miteinander verbunden. Die Tiere setzen hier gerne Duftmarken und können auf diese Weise sogar einer anderen Katze mitteilen, wann und wer hier langgegangen ist. Sie haben mehrere Möglichkeiten, Duftmarken zu setzen. Neben dem Markieren mit Kopfpheromonen ist sicher das Harnmarkieren das bekannteste. Dabei spritzt das Tier mit seiner Afterdrüse Urin gegen Bäume, Pfosten, Büsche, Wände und dergleichen. Einige Katzen machen dies auch im Haus, zum Leidwesen der Mitbewohner. Harnmarkierungen sind die für den Menschen unangenehmste Art der Duftmarken. Sie gehören aber zum natürlichen Verhalten der Katze und haben nichts mit Unsauberkeit zu tun. Auf diese Weise versprühen sie im Urin enthaltene Pheromone.
Für den Menschen äußerst unangenehm ist auch das Kratzen der Katze an Möbeln, Teppichen oder Tapeten. Dies geschieht einerseits bei jeglicher Art von Erregung oder Streß, um das Revier abzusichern. Andererseits, betreibt die Katze dabei auch Krallenpflege, wenn sie kratzt. Während sie die Hornschuppen der Hinterkrallen abkaut und sich auf diesem Weg ihre "Nägel" stutzt, werden die Vorderkrallen beim Kratzen abgeschilfert. Danach sind sie besonders spitz. Außerdem setzt die Katze beim Kratzen Duftmarken, denn auch an der Unterseite der Vorderpfoten befinden sich Duftdrüsen.
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Das Pheromonspray
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Dieses Revierverhalten von Katzen hat zur Entwicklung eines besonderen Sprays geführt. Hauptwirkstoff darin ist ihr beruhigendes Gesichtspheromon. Dies läßt sich in vielerlei Hinsicht nutzen. So kann man im Falle eines Umzugs der Katze die Eingewöhnungszeit erleichtern, indem man ihr Zimmer bzw. ihren Bereich einmal täglich besprüht. Sie erkennt den Geruch und fühlt sich sicher und wohl. Gleiches gilt natürlich auch für den Besuch beim Tierarzt. Für die Katze ist es wesentlich weniger stressig, wenn Sie den Katzentransportkorb vor Antritt der Reise zweimal kurz mit dem Pheromonspray einsprühen. Sie sollten aber anschließend einige Minuten warten bis der Alkohol, der als Lösungsmittell enthalten ist, verflogen ist. Das Spray hilft aber auch gegen Harnmarkieren und Kratzen an Wohnungsgegenständen. Wenn die Katze den Pheromonduft riecht, signaliesiert ihr dies, daß sie sich in einem sicheren Rückzugsrevier befindet. Hier braucht sie sich nicht gegen andere Artgenossen durchzusetzen, infolgedessen unterläßt sie das Markieren.. Wir haben mit dem Spray bei allen Katzen, bei denen wir es anwendeten, positive Erfahrungen gemacht. Allerdings soll es einige wenige Katzen geben, die auf den synthetischen Duft nicht abfahren. Katzen sind eben keine Automaten, sondern hoch entwickelte Lebewesen, wen wundert es da, daß einige von ihnen den synthetischen Duft nicht anerkennen.
Damit es auch funktioniert, müssen die entsprechenden Stellen selbstverständlich regelmäßig eingesprüht werden. Der synthetische Pheromonduft kann die Katze unter Umständen auch davon abhalten, an Tapeten, Türpfosten und Teppichen herumzukratzen. Das bedeutet aber nicht, daß wir der Katze das Kratzen generell vermiesen wollen. Dies ist ein natürliches Bedürfnis, z.B. für die Krallenpflege. Dieses Bedürfnis kann selbstverständlich am besten vorn "Freigängern" befriedigt werden. Wenn die Katze nach draußen kann, findet sie genügend Gelegenheiten, sich auszutoben, z. B. an Bäumen, Zäunen, usw.
Stubenkatzen, die nicht diese Möglichkeit haben, sollten auf jeden Fall eine Kratzmöglichkeit in der Wohnung angeboten bekommen. Das kann eine feste Sisalmatte sein oder besser noch ein Kratzbaum. Er bietet der Katze außerdem jede Menge Kletter- und Spielmöglichkeiten. Einen solchen Kratzbaum kann man auch selber bauen.
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Protestpinkler sind unzufriedene Katzen
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Ein Kratzbaum kann einer Katze viel Freude machen. Es ist aber auch für den Menschen sehr wichtig, daß die Katze sich bei ihm wohlfühlt. Unzufriedene Katzen reagieren häufig mit einer für den Menschen äußerst unangenehmen Verhaltensweise. Sie werden zu sogenannten Protestpinklern, das heißt einfach unsauber. Sie benutzen ihre Katzentoilette nicht mehr und hinterlassen auf dem Teppich unangenehm stinkende Pfützen. Es handelt sich hierbei nicht um das eben beschriebene Harnmarkieren, sondern um Protest. Damit werden die teuren Teppiche und manchmal sogar Polstermöbel ruiniert.
In der Vergangenheit war es üblich, Katzen mit der Nase in ihren eigenen Urin zu stoßen. Manche Katze bekam auch einen kleinen Klaps auf ihr Hinterteil. Diese rüde Methode dient allerdings nur dazu, die Katze zu erziehen, um sie stubenrein zu machen. In der Regel braucht der Mensch das aber nicht zu tun, sondern das wird schon ganz zeitig von der Katzenmutter selber besorgt. Die geht bei der Erziehung der Kleinen keineswegs zimperlich mit ihnen um. Bei den sogenannten Protestpinklern wirken die erzieherischen Methode von Menschen nicht. Hier ist es zunächst einmal wichtig herauszubekommen, wogegen sich der Protest des Tieres richtet. Manchmal ist es eine weitere Katze, die neu in den Haushalt eingezogen ist, oder in der Familie ist ein neuer Erdenbürger geboren worden. Genau wie Menschen können auch Katzen in einem solchen Fall eifersüchtig reagieren. Die Katze macht dann vor lauter Kummer auf den Teppich.
Wenn man die Katze bei dem Malheur inflagranti erwischt, sollte man sie umgehend zu ihrer Toilette tragen und ihr zeigen, wo die Entsorgung zu erfolgen hat. Falls Eifersucht im Spiel ist, muß man dem Tier, auch wenn es schwerfällt, jetzt besonders viel Zuneigung zukommen lassen. Da wir Menschen für unsere vierbeinigen Lieblinge übergroße Artgenossen darstellen, bietet es sich an, mit ihnen zu spielen. Diese Art der Zuwendung lassen sie sich gerne gefallen. Um das Spiel zu fördern, eignet sich katzengerechtes Spielzeug. Dies läßt sich einfach selber herstellen.
Natürlich kann schon ein Stück raschelndes, zusammengeknülltes Papier als Spielzeug dienen, haltbarer sind hingegen kleine Stoffkissen, gefüllt mit Watte, Wolle, Reiskörnern oder Stroh. Das Ausgangsmaterial hierfür sind stabile Stoffreste, Strümpfe, oder Strumpfhosen usw., garniert mit Federn oder Glöckchen. Der Stoff wird doppellagig hingelegt. Mit Bleistift wird nun die entsprechende Form auf den Stoff gezeichnet, z.B. eine Kugel, ein Herz, ein Karo, eine Maus etc. Nun die Stofflagen mit Stecknadeln aneinander heften und ausschneiden. Mit der Maschine oder mit der Hand 1 cm von der Schnittkante entfernt die Stofflagen zusammennehen und eine ca. 4 cm breite Stelle zum Wenden des Nähzeugs offen lassen. Nach dem Wenden mit Watte, Stroh , Reis etc. füllen und zunähen. Dies ist die Standardversion. Ihre Katze weiß es zu schätzen, wenn noch ein kleines Glöckchen oder eine Feder das Spielzeug ziert
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Katzenabwehrspray
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Natürlich gibt es auch Düfte, die Katzen überhaupt nicht mögen. Dazu zählen Zitrusdüfte wie Orange, Zitrone oder Mandarine, aber auch Lemongras (Zitronengras) und Nelkenöl. Diese Öle kann man dazu verwenden, Katzen von bestimmten Stellen fernzuhalten, an denen sie ungebetenermaßen sonst markieren oder pinkeln würden. Günstig ist es, die von der Katze ungeliebten Düfte miteinander zu kombinieren. Eine solche Aromamischung kann auch verwendet werden, um zu verhindern, daß das Tier auf bestimmte Möbel steigt
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Stopcat
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1 ml Zitronenöl (Citrus limon)
1 ml Orangenöl (Citrus sinensis)
1 ml Lemongrasöl ( Cymbopogon citratus)
1 ml Nelkenöl ( Eugenia caryophyllata)
40 ml Kosmetisches Basiswasser
Öle mischen und im Kosmetischen Basiswasser lösen. Kosmetischen Basiswasser ist im Grunde genommen reiner Alkohol, der lediglich mit hautpflegenden Stoffen und etwas Parfüm "vergellt" ist, weil dann darauf die Alkoholsteuer entfällt. Wenn Stopcat gleichmäßig z.B. mit einem Parfumzerstäuber als feiner Nebel versprüht wird, können zum Teil sogar Polstermöbel mit dem Spray behandelt werden. Es empfiehlt sich jedoch, zuvor einen kleinen Test an einer weniger gut sichtbaren Stelle des Möbelstücks zu machen. Für uns Menschen riecht Stopcat sogar angenehm nach frischen Zitrusfrüchten und ein wenig nach Gewürznelken. Letzterer Geruch könnte bei einigen Menschen allerdings unangenehme Erinnerungen wecken, denn Nelkenöl wird auch beim Zahnarzt zum leichten Desinfizieren und Betäuben verwendet, es ist daher auch der typische Geruch der Zahnarztpraxis.
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Katzenklo - macht nicht nur die Katze froh
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Katzen sind ausgesprochen saubere Tiere. Deswegen kann es passieren, daß sie an ungebetene Stellen pinkeln, wenn die Katzentoilette verdreckt ist. Die regelmäßige Reinigung, die ja ohnehin schon selbstverständlich sein sollte, ist auch aus diesem Grund eine wichtige Maßnahme, sein oder seineTiere zur Sauberkeit zu erziehen. Das Katzenklo sollte nach ca. 3 bis 4 Tagen mit frischer Streu gefüllt werden. Seit kurzem gibt es alternativ zur üblichen Mineralstreu Katzenstreu aus gepreßten Holzpellets oder gepreßten Hanfpellets. Holzstreu hat einen leichten Duft nach frischem Holz, bei der Hanfstreu erschnuppern wir die getrockneten Hanfpflanzen. Die Verarbeitung der Pellets aus den Stengeln der Hanfpflanze bewirkt, daß die Streu bis zu 500% Flüssigkeit aufnehmen kann. Die organische Streu hat außerdem noch den Vorteil, daß sie nicht so schnell stinkt und besonders saugfähig ist. Deshalb braucht sie auch nicht so häufig ausgewechselt zu werden. Anders als die bisher gebräuchlichen Streuarten aus Ton und Bentonit, die niemals verrotten, lassen sich diese Pellets aus Hanf oder Holz vollkommen kompostieren. Diese Streu produziert also keinen Abfall.
Das ist außerordentlich wichtig, denn in der Bundesrepublik fallen jährlich enorme Mengen Abfall durch Katzenstreu an. Eine Katze verbraucht so etwa 100 bis 150 kg Mineralstreu jährlich. Da es 6 Millionen Katzen bei uns gibt, macht das also 600 bis 900 tausend Tonnen aus. Recycelfähige Katzenstreu ist also eine durchaus umweltrelevante Angelegenheit. Ältere Katzen reagieren allerdings manchmal zurückhaltend auf das neue Streumaterial, da sie sich in den Jahren an Farbe und Geruch ihrer Streu gewöhnt haben. Viele Tiere lassen sich aber mit der Zeit "überzeugen". Auch auf die von vielen Katzenhaltern bevorzugte Klumpstreu braucht bei der organischen Streu nicht verzichtet zu werden. Zumindest bei der Holzstreu wird heute schon eine klumpende Variante angeboten.
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Die "Neurodermitis" der Katze
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Manchmal sind es aber auch körperliche Ursachen, die die Katzen zum Protest oder zum Unwohlsein führen. Eine sehr häufig verbreitete Krankheit ist das sogenannte Miliare Ekzem. Es verursacht der Katze einen sehr starken Juckreiz, so daß sie sich permanent an diesen Stellen leckt. Die rauhe Zunge raspelt regelrecht die Haare dort ab, zurück bleiben kahle oder wenig behaarte Stellen. Im Grunde genommen kann man dies mit der Neurodermitis beim Menschen vergleichen. Deren Ursachen sind auch bei Katzen ebenso vielfältig. Häufig ist das auf hormonelle Probleme zurückzuführen, die durch einen Mangel an sogenannten Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, bzw. Gamma-Linolensäure verursacht werden. Diese Fettsäuren sind wichtige Vorstufen für Hormone, die auf den Stoffwechsel der Haut Einfluß nehmen und Hautentzündungen von innen bekämpfen. Omega-3-Fettsäuren sind im Fischöl, insbesondere im Lebertran enthalten, Omega-6-Fettsäuren stecken im Borretsch-, bzw. Nachtkerzenöl. Mit den beiden letzteren wurden bereits große Erfolge bei der Bekämpfung der Neurodermitis insbesondere von Kindern erzielt. Erfreulicherweise helfen die Öle auch beim Miliaren Ekzem der Katze. Die Öle können als Mischung dem Katzenfutter einfach zugesetzt werden.
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Ein Wort zum Schluß: Katzenallergien
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Leider gibt es Probleme zwischen Mensch und Katze, die sich nicht lösen lassen. Viele Menschen reagieren allergisch auf Katzen, dies gilt nicht im übertragegen Sinn, sondern ganz konkret. Die Allergie richtet sich dabei nicht, wie oftmals angenommen, gegen die Haare der Katze an sich, sondern gegen den daran haftenden Katzenspeichel. Katzen lecken ja häufig das Fell ab. Dabei bleiben Speichelenzyme im Fell zurück, die ein hohes Allergiepotential besitzen. Manchmal verliert der Menschen mit zunehmendem Alter die Allergie. Aber sie kann auch ganz plötzlich auftreten und niemand weiß, woran es liegen kann. Es gibt kaum eine Möglichkeit, sich gegen Katzenallergie behandeln zu lassen. Die berühmte Desensibilisierung, die manchmal bei Heuschnupfen oder bei anderen Allergien funktioniert, bringt hier wenig Aussicht auf Erfolg. Bei einigen wenigen Menschen scheint allerdings eine Akkupunktur geholfen zu haben.
Wenn dies alles aussichtslos ist, muß man sich leider von seinem Liebling trennen. Am besten ist es dann, wenn Freunde das Tier aufnehmen können, oder Bekannte einspringen. Im Extremfall bleibt nur das Tierheim. Hier lebt die Katze mit anderen Leidgenossen, bis vielleicht ein Besucher den kleinen Heimbewohner adoptiert. Die Tierheime sind fast immer überfüllt, viele ehrenamtliche Mitarbeiter versuchen allerdings, die Situation der Tiere dort zu verbessern.
Die meisten Tierheimkatzen leben natürlich nicht im Heim, weil ihr Besitzer eine Katzenallergie entwickelt hat, sondern weil sie herrenlos sind und sich unkontrolliert vermehrt haben.
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Kastration als Tierschutzmaßnahme
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Die Kastration von Katzen und Katern ist eine äußerst wichtige Maßnahme, um dieser "Katzenflut" entgegen zu wirken. Der Katzenschutzbund in Köln, der gerade sein zehnjähriges Bestehen feiert, hat folgende Rechnung aufgestellt: Binnen zehn Jahren kann der Nachwuchs einer einzigen weiblichen Katze 80 Millionen Tiere betragen. Das scheint auf den ersten Blick eine maßlose Übertreibung zu sein, doch die Tierschützer haben ihre Rechnung genau belegt. Sie gehen davon aus, daß eine Katze im Schnitt zweimal im Jahr Junge bekommt, davon überleben als statistische Zahl 2,8 Tiere. Nach zehn Jahren sind daraus die 80 Millionen Katzen entstanden. Natürlich trifft dies in der Realität nicht zu, denn Katzen gehen an Krankheiten, Vergiftungen, Unfällen u.ä. zu Grunde. Dennoch zeigt die Rechnung, daß sich Katzen bei uns nicht unkontrolliert vermehren sollten. Die überfüllten Tierheime sind hierfür ein sicherer Beweis.
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Für die elegante Suche...
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Hier geht`s weiter zu dem Thema Schlafverhalten .
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Impressum
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Text: Ellen Norten, Vladimir Rydl und Jean Pütz Grafik: Gläser Satz: Christel Bora
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